WordPress-Backups sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Sicherheitsstrategie. Dennoch speichern viele Website-Betreiber ihre Sicherungen ausschließlich dort, wo auch die Website selbst liegt: auf dem Server. Das wirkt auf den ersten Blick bequem – birgt aber ein hohes Risiko. Denn: Wenn der Server versagt, ist oft alles weg – inklusive Backup. Warum Sie WordPress Backups nicht ausschliesslich auf dem Server belassen sollten – und welche Alternativen sich anbieten.
Server-Ausfall = Backup-Verlust
Backups auf demselben Server wie Ihre Live-Website zu speichern, ist ein häufiger und gefährlicher Fehler. Bei einem vollständigen Serverausfall sind nicht nur Ihre Website-Daten betroffen, sondern auch sämtliche Sicherungen. Das kann passieren durch:
- Hardware-Defekte oder Brand im Rechenzentrum
- Fehlerhafte Wartungsarbeiten beim Hoster
- Hackerangriffe, Ransomware oder Malware
- Unbeabsichtigtes Löschen von Daten durch den Nutzer selbst
Rechenzentren gelten als hochsicher – doch auch dort kann es zu katastrophalen Ausfällen kommen. Ein eindrückliches Beispiel: Im Jahr 2021 zerstörte ein Großbrand ein komplettes Datenzentrum des europäischen Cloud-Anbieters OVHcloud in Straßburg. Über 100.000 Server waren betroffen. Drei Jahre später, 2024, kam es erneut in Straßburg zu einem Brand, bei dem gehostete Daten beschädigt wurden. Im September 2025 folgte ein weiterer Vorfall: Ein staatliches Rechenzentrum in Südkorea brannte vollständig ab – über 600 Online-Dienste der Regierung und interne Netzwerke fielen aus. Ein funktionierendes Backup? Fehlanzeige.
Ein lokales Backup schützt also nur, solange der Server erreichbar und intakt ist. Bei einem Totalausfall hilft es Ihnen nicht weiter.

Cloud-Backup & Co.: Sicherheit durch räumliche und technische Trennung
Cloud-Speicherlösungen wie Google Drive, Dropbox oder Amazon S3 bieten den Vorteil, physisch und logisch vom Webserver getrennt zu sein. Ein Serverausfall gefährdet das Backup somit nicht. Zusätzlich haben Sie von überall Zugriff – auch wenn Sie keinen Zugang mehr zum Hosting oder WordPress-Admin haben.
Ebenso sinnvoll: Das Speichern von Backups bei einem unabhängigen Hosting-Anbieter, etwa auf einem sekundären Webspace. Auch ein manueller Direktdownload und die lokale Sicherung auf Ihrer Festplatte oder einem externen Laufwerk können Teil Ihrer Strategie sein. Wichtig ist, dass mindestens eine Kopie außerhalb des ursprünglichen Systems liegt.
Diese Trennung entspricht einem Grundprinzip der IT-Sicherheit: Wichtige Daten sollten nie nur an einem Ort gespeichert werden.
Weniger Last auf dem Webserver
Gerade bei größeren Websites oder Onlineshops benötigen Backups oft mehrere Gigabyte Speicherplatz. Bei täglichen Sicherungen kann das schnell zu Platzproblemen führen – vor allem auf Shared Hosting-Plänen. Überfüllte Server wirken sich negativ auf die Performance Ihrer Website aus und verursachen im schlimmsten Fall zusätzliche Kosten durch Speicher-Upgrades.
Ein ausgelagertes Backup – ob in der Cloud oder auf einem externen Hosting-Konto – entlastet den Server und verbessert die Gesamtperformance Ihrer Website.
Automatisierte Backups: Mehr Sicherheit, weniger Aufwand
Viele moderne Backup-Plugins für WordPress ermöglichen die automatische Sicherung in externe Speicherorte. Dadurch minimieren Sie das Risiko vergessener Backups – und sparen Zeit.
Sie legen einmal fest, wann und wie gesichert werden soll – zum Beispiel täglich nachts – und wählen das gewünschte Backup–Ziel. Auch die maximale Anzahl gespeicherter Versionen lässt sich oft begrenzen, um Speicher effizient zu nutzen.
Typische Funktionen:
- Zeitgesteuerte Sicherungen (z. B. täglich um Mitternacht)
- Auswahl des Cloud-Ziels (Google Drive, Dropbox, Microsoft OneDrive, Amazon S3 etc.)
- Optionaler Versand von Backup-Dateien per E-Mail
- Begrenzung der Anzahl gespeicherter Backups zur Platzoptimierung
Benötigen Sie Unterstützung bei WordPress Backups?
Schnelle Wiederherstellung im Notfall
Ein extern gespeichertes Backup lässt sich auch dann wiederherstellen, wenn Sie keinen Zugriff mehr auf den Webserver oder das WordPress-Dashboard haben. Sie sind nicht vom Support des Hosting-Anbieters abhängig und behalten die volle Kontrolle.
Gerade bei Angriffen, technischen Problemen oder Komplettausfällen zählt jede Minute. Ein externes Backup – ob aus der Cloud, vom Zweit-Hosting oder lokal – kann Ihre Website im Alleingang retten.
Rechtliche Sicherheit: Datenschutz nicht vergessen
Wenn Ihre Website personenbezogene Daten verarbeitet, muss auch Ihre Backup-Strategie DSGVO-konform sein. Das bedeutet: Achten Sie bei der Wahl des Cloud-Anbieters auf Serverstandorte innerhalb der EU oder auf gültige Standardvertragsklauseln. Auch regelmäßige Löschfristen und Zugriffsschutz auf Backups sollten dokumentiert sein.
Ihre Backup-Strategie braucht mehr als nur den Server
Ein sicheres Backup-Konzept für WordPress sollte nie ausschließlich auf lokale Server-Sicherungen setzen. Eine durchdachte Kombination aus automatisierten Cloud-Backups, lokalem Direktdownload und alternativer Hosting-Ablage schafft maximale Ausfallsicherheit.
Prüfen Sie regelmäßig Ihre Backup-Strategie – bevor der Ernstfall eintritt.
Checkliste: Ihre sichere WordPress-Backup-Strategie
| Bereich | Was zu tun ist | Empfehlung |
|---|---|---|
| Speicherort | Backups nicht nur auf dem Webserver speichern | Mindestens ein externer Speicherort nutzen |
| Cloud-Backup | Automatisch in Cloud-Dienste sichern (z. B. Google Drive, Dropbox) | Integration über Backup-Plugin |
| Zweit-Hosting | Alternativ auf einem zweiten Hosting-Account speichern | Ideal bei agenturseitiger Betreuung |
| Lokale Sicherung | Regelmäßiger Download der Backups auf lokalen Rechner oder NAS | Besonders für Archivzwecke |
| E-Mail-Versand | Optional: Kleine Backups automatisch per Mail senden lassen | Für kleine Seiten oder Einzelpersonen |
| Backup-Zeitplan | Zeitgesteuerte Sicherungen (täglich, wöchentlich, monatlich) festlegen | Nach Änderungsfrequenz der Website ausrichten |
| Versionierung | Anzahl der gespeicherten Backups begrenzen und rotieren | Z. B. max. 5–10 Versionen speichern |
| Wiederherstellung testen | Backup gelegentlich testweise einspielen (Staging-Umgebung) | Funktion und Vollständigkeit prüfen |
| Zugriffswege sichern | Zugang zu Backup-Speicherorten separat sichern (z. B. eigene Logins) | Kein Zugriff über kompromittierte WP-Accounts |